Nägel mit Köpfen

28.07.2025

Das Handwerk redet Klartext

Nägel mit Köpfen – das Handwerk redet Klartext

CDU hört zu und bringt die Themen in die Fläche

Rund zwei Stunden intensiver Austausch, klare Worte und ein
gemeinsames Ziel: das Handwerk in der Region stärken. Der CDU-Kreisverband
Verden um seine Vorsitzende Hella Bachmann war zu Gast bei der
Kreishandwerkerschaft Verden, um über die vielen unsichtbaren Baustellen zu
sprechen, die Betriebe heute belasten – und gemeinsam nach Lösungen zu
suchen. Mit dabei auch der Abgeordnete Eike Holsten, der den Bogen zur
Landespolitik schlug und deutlich machte: Gute Rahmenbedingungen für das

Handwerk entstehen nicht nur vor Ort, sondern auch in Hannover.


Im Mittelpunkt des Gesprächs der CDU-Vertreter mit Jan Göldner, Geschäftsführer der
Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser sowie Verdens Kreishandwerksmeister Fredy
Böschen standen dabei nicht nur Fragen des Fachkräftemangels und der Bürokratie,
sondern vor allem zwei konkrete Sorgen aus der Praxis: Zum einen warnten die
Vertreter der Kreishandwerkerschaft eindringlich vor einem zunehmenden
Qualitätsverlust durch nicht qualifizierte Anbieter, etwa im Bereich der
Photovoltaikanlagen. Die Einhaltung von Standards müsse konsequenter kontrolliert
werden – nicht nur zum Schutz der Betriebe, sondern auch im Interesse der Kundinnen
und Kunden, waren sich Göldner und Böschen einig.


Für mehr Rückenwind für das Handwerk
 

Ein weiterer Schwerpunkt war die wohnortnahe Ausbildung. Der Appell an die Politik war
eindeutig: Nur mit besserer Abstimmung zwischen Kammern, Schulen und Politik kann
verhindert werden, dass Ausbildungsgänge vor Ort wegbrechen. „Wenn die jungen
Leute für eine Ausbildung weite Wege auf sich nehmen müssen oder sie gar nicht mehr
angeboten wird, gehen sie dem Handwerk verloren“, so die einhellige Meinung aus der
Runde. „Das Handwerk ist das Rückgrat unserer regionalen Wirtschaft. Deshalb wird die
CDU auf Kreisebene das Gespräch mit den Schulen suchen, um das Handwerk vor Ort
mit Rückenwind zu stärken“, so Hella Bachmann. Für eine stärke Berufsorientierung
wurden unter anderem mögliche weitere Praktika an Gymnasien sowie eine engere
Zusammenarbeit bei Ausbildungsbörsen als wichtige Bausteine genannt, um junge
Menschen frühzeitig für eine Ausbildung zu begeistern und den Betrieben den dringend
benötigten Nachwuchs zu sichern. Kreishandwerksmeister Fredy Böschen machte
deutlich, dass viele Ausbildungsberufe im Handwerk ein hohes Maß an Fachwissen,
Präzision und Verantwortung erfordern – weit mehr, als oft angenommen. „Gerade im
Handwerk brauchen wir Leute mit Kopf und Händen“, betonte er und verwies auf die
steigenden Anforderungen etwa im Bereich der Energie- und Gebäudetechnik.

Mehr Tempo statt 30-km/h-Zonen für unsere Betriebe

Auch strukturelle Hürden wurden deutlich benannt – etwa fehlende Sanktionen bei
Verstößen gegen das Handwerksrecht, Verzögerungen bei der Kfz-Zulassung und
insbesondere der teils katastrophale Zustand vieler Kreis- und Landesstraßen. „Gerade
zwischen Ottersberg über Posthausen und Richtung Verden ist die Lage untragbar –
das wurde uns heute noch einmal sehr klar geschildert“, so der CDU-
Landtagsabgeordnete. „Ich habe mich bereits in Hannover nachdrücklich für
Verbesserungen in diesem Bereich eingesetzt – insbesondere für den Ausbau und die
Sanierung unserer Straßen statt immer neuer 30-km/h-Zonen. Unsere Betriebe
brauchen weniger Bürokratie und mehr Tempo. Sonst gefährden wir Arbeits- und
Ausbildungsplätze“, warnte Eike Holsten.
Ein weiterer Punkt, der immer wieder genannt wurde: die wachsende Regelungsdichte
im Bauwesen. „Aus 300 Bauvorschriften sind über 3.000 geworden“, kritisierte auch Dirk
Gieschen die Überregulierung. Alle waren sich einig: Es braucht dringend eine
Rückbesinnung auf das Wesentliche. In diesem Zuge gab es auch positive
Rückmeldungen aus der Handwerkerschaft für die Landespolitik: Mit der Novelle der
niedersächsischen Bauordnung sei man durchaus zufrieden.


Die Baustellen sind benannt, jetzt braucht es Lösungen

Die CDU-Kreisvorsitzende Hella Bachmann dankte der Kreishandwerkerschaft für die
Rückmeldungen – diese hatte im Vorfeld alle Obermeister eingebunden und gezielt
Themen gesammelt, die im Austausch zur Sprache kommen sollten. „Dieser Austausch
war nicht nur wertvoll, sondern notwendig. Mehrere Anliegen nehmen wir konkret mit –
etwa zur Ausbildung oder zur Praxis in den Verwaltungen“, war Hella Bachmann sich mit
Isabell Gottschewsky, Dirk Gieschen und Jens Richter von der CDU im Landkreis
Verden einig. Gemeinsam wollen sie erste Themen direkt in den Kreistag einbringen.
Und auch Göldner und Böschen zeigten sich zufrieden mit dem Austausch. „Ich bin seit
rund 24 Jahren Obermeister, aber so eine Runde mit der Politik hatten wir noch nie!“,
zeigte sich Fredy Böschen angetan vom Format. Ein Austausch mit Fortsetzung – ganz
im Sinne von Politik und Handwerk auf Augenhöhe.