Ärzteversorgung sichern ist ein dickes Brett

04.08.2022

Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung ist, die medizinische Versorgung sicher zu stellen. „Das ist ein dickes Brett“, gab Michael Schmitz mit einem leichten Seufzer zu, als der Hausherr in der Bezirksstelle seine Gäste begrüßte. Direktkandidatin Hella Bachmann (CDU) und der gesundheitspolitische Sprecher der christdemokratischen Landtagsfraktion, Volker Meyer, wollten sich bei Schmitz über die Ärzteversorgung informieren. Zugleich sollte das Treffen dazu dienen, über Maßnahmen zur Abwehr von drohenden Engpässen zu sprechen.
„Wir haben schon früh den drohenden Mangel diagnostiziert“, stellte Bezirksstellenleiter Schmitz fest. Schon vor vielen Jahren hatte er auf die Altersstruktur der niedergelassenen Ärzte hingewiesen und gewarnt, dass sie eines Tages, nahezu gleichzeitig ins Ruhestandsalter kommen. Mittlerweile sei diese Phase erreicht und mancherorts wachsen die Probleme.
Aktuell sei aber die hausärztliche Versorgung in der Region Achim mit 96,6 Prozent und in Verden mit 100,9 Prozent noch weitgehend in Ordnung. Bei der fachärztlichen Versorgung würden die Lücken derzeit eher größer.
Mit finanzieller Förderung, Fortbildung und Praxisberatung versuche die Kassenärztliche Vereinigung, die Ärzte für die Lücken zu gewinnen. Mehr Absolventen von den Hochschulen, wären aber aus Schmitz’ Sicht hilfreich. Und genau die hatte Volker Meyer auf dem Plan. „Die Landesregierung hat in dieser Wahlperiode bereits 187 neue Studienplätze geschaffen“, berichtete Volker Meyer. Und 200 weitere seien für die nächste Wahlperiode geplant, wenn die Mehrheitsverhältnisse das zuließen. Hella Bachmann wies auf das Ziel hin, dass der Zugang zu den Studiengängen nicht mehr nur allein über den Notendurchschnitt mit dem Numerus clausus geregelt werden soll.
Für die Zukunft der Versorgung sahen weder KVN-Vertreter noch Politiker es als notwendig an, die Möglichkeiten auszuschöpfen, die sich für die Praxisorganisation anbieten. „Die schlechteste Lösung ist aber wohl die, wenn der Bürgermeister sie leitet“, sagte Schmitz.
Die Gemeinde als Praxis-Inhaber mit angestellten Ärzten hielt Schmitz ebenso wie Volker Meyer für eine Notlösung