Verdener Innenstadt muss auch für das Umland erreichbar bleiben!

06.03.2023

Die Diskussion über die geplante Änderung der Verkehrsführung in der Verdener Innenstadt geht mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus. „Mehrfach sind wir jetzt auch von Bürgerinnen und Bürger aus dem Umland angesprochen worden, ob sich der Weg nach Verden noch lohnt“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Wilhelm Hogrefe. Besonders ältere Menschen befürchten, die Einzelhandelsgeschäfte, den Optiker, den Gehörgeräteakustiker oder sonstige Dienstleister nicht mehr ausreichend barrierefrei erreichen zu können. „Da Verden als Mittelzentrum eine besondere Ausgleichs- und Versorgungsfunktion für das Umland hat, haben wir uns die Pläne von unserem Fraktionskollegen Jens Richter erläutern lassen“, so Hogrefe.
Richter machte in seinen Ausführungen deutlich, dass die Ostertorstraße durch die Neugestaltung deutlich an Attraktivität gewonnen hat. Allein durch den Wegfall der Borde wird deutlich, dass Radfahrer und Fußgänger eine übergeordnete Bedeutung bekommen. „Teile der Ostertorstraße jetzt mit versenkbaren Pollern zu sperren und  in der Oberen Straße und Stifthofstraße die Verkehrsregelungen zu ändern, findet nicht unsere Zustimmung“, so Jens Richter. Frank Medenwald machte noch einmal deutlich, dass die CDU im Stadtrat seit Jahres ein Gesamtverkehrskonzept für die Innenstadt fordert. Deshalb sei bei dem Ausbaubeschluss der Ostertorstraße explizit festgehalten worden, dass mit der Umgestaltung nicht die künftige Verkehrsregelung entschieden wird. „Wenn jetzt auf das ISEK (Innerstädtische Entwicklungskonzept) verwiesen wird, und an dieser Stelle bereits jetzt Fakten geschaffen werden, wird mal wieder der zweite vor dem ersten Schritt gemacht“, erklärt Medenwald.
Was den Christdemokraten besonders sauer aufstößt ist die Tatsache, dass die vorgelegten Planungen nicht mit den Anliegern abstimmt wurden. Die CDU-Stadtratsfraktion hat dies zum Anlass genommen, eine Befragung der Gewerbetreiben in der Innenstadt zu starten. „Endlich kümmert sich mal jemand“, war eine häufige Aussage als wir die Geschäfte betraten, berichtet Jürgen Moje.
„Wir werden die Befragung in der nächsten Woche auswerten. Gleichzeitig halten wir an unserer Forderung nach einem Gesamtverkehrskonzept fest, in dem alle Verkehrsarten ausreichend berücksichtigt werden. Der mittelfristige Wegfall des Parkhauses Brückstraße wird die Situation weiter verschlechtern. Daher müssen auch hier tragfähige Alternativen für Stellplätze aufgezeigt werden“ erklärt Richter. Die CDU-Stadtratsfraktion lässt zudem kommunalaufsichtlich prüfen, ob sich der Bürgermeister im Rahmen seiner Vorentscheidungen und Informationen korrekt verhalten hat.