MdL Eike Holsten sieht den Bildungserfolg bei Kindern gefährdet

20.11.2023

LANDKREIS. Der Landtagsabgeordnete Eike Holsten (CDU) kritisiert die schlechte Unterrichtsversorgung im Landkreis Verden. „Hier gibt es nichts zu beschönigen. Es sollte oberste Priorität haben, den Unterricht an jeder Schule zu mindestens 100 Prozent sicherzustellen und hier keine Abstriche zu machen“, kommentiert er die Antwort der Landesregierung auf seine „Kleine Anfrage“ zu diesem Thema. Die meisten Schulen im Landkreis Verden erreichen dieses Ziel nicht.
In persönlichen Gesprächen mit dem Abgeordneten beklagten Eltern immer wieder einen steigenden Unterrichtsausfall und sorgen sich um den Bildungserfolg ihrer Kinder. Hauptproblem vieler Schülerinnen und Schüler seien die zum Teil fehlenden Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen insbesondere von Grundschülern im Übergang zu den weiterführenden Schulen sowie auch von Schulabgängern der zehnten Klassen. „Leider beziehen sich die Zahlen des Kultusministeriums auf das vergangene Schuljahr. Zum Teil liegt der Stichtag für die Erhebung zur Unterrichtsversorgung ein Jahr zurück“, bewertet Eike Holsten die Antwort. Aktuelle Problemlagen werden darin nicht abgebildet. Selbst die zuständige Kultusministerin hat die niedersachsenweiten Zahlen Anfang des Jahres mit den Worten kommentiert, dass diese einmal mehr den großen Handlungsbedarf bestätigen. „Im Landkreis Verden sind Schulen zum Teil nur bei 87 % Unterrichtsversorgung. Und das sind meist Schulen, bei denen wir auch gesellschaftlich besonders aufmerksam hinschauen müssen, weil sie in Brennpunkten angesiedelte Oberschulen sind oder besondere Förderschwerpunkte haben“, folgert Eike Holsten aus den Versorgungswerten der einzelnen Schulen im Landkreis.
Ideen liegen auf dem Tisch
Seine Fraktion im Landtag hat einen Maßnahmenkatalog präsentiert, um gegen Lehrermangel und Unterrichtsausfall vorzugehen. Die Aufstockung des Schulbudgets pro Bonus-Arbeitsstunde oder eine Erhöhung der Mehrarbeitsvergütung um 15 Prozent, um Lehrkräfte zur zusätzlichen Unterrichtsübernahme anzuregen, sind Ideen aus diesem Programm. Weiterhin fordert die CDU eine Flexibilisierung der Rahmenbedingungen von Arbeitszeitkonten, den Einsatz von Lehrkräften aus Betreuungsangeboten des Ganztages im Kernunterricht und die vermehrte Einbindung von pädagogischen Mitarbeitern. Unterrichtsfremde Aufgaben sollen verstärkt an nicht lehrende Kräfte delegiert werden, damit Lehrer entlastet werden.
Die Christdemokraten setzen sich darüber hinaus für eine Reform des Lehramtsstudiums sowie eine schnellere Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse ein, um den Fachkräftemangel kurzfristig zu verringern. „Außerdem wünschen wir uns mehr Eigenverantwortung für Schulen bei der Personalauswahl, damit freie Stellen schnell und im Sinne von Bewerber und Schule besetzt werden“, regt Holsten an. „Ganz allgemein gilt, die Landesregierung muss endlich ins Handeln kommen. Bisher wird über vieles nur beraten oder Ideen zögerlich umgesetzt. Wir brauchen unbedingt mehr Tempo, damit auch die Kinder, die heute die Schulbank drücken, davon profitieren“, fordert der Landtagsabgeordnete. „Lasst uns im Sinne unserer Kinder und guter Bildung konkrete Maßnahmen umsetzen. Sonst ist Frust bei Lehrern, Eltern und vor allem unseren Kindern vorprogrammiert. Eine bessere Bildungspolitik ist machbar und dringend notwendig. Das hat die Antwort auf meine ‚Kleine Anfrage‘ deutlich gemacht!“